Terezin
Fotoinstallation in der Gedenkstätte Terezin 1993
Ansicht Gefängniszelle
Foto 60 x 60 cm
Der Boden von Terezin
Doris Krininger
Gefängniszellen funktionieren überall gleich. Reduziert auf ein Minimum an Raum und Ausstattung garantieren sie den schärfsten Vollzug öffentlicher Strafpraxis, die Inhaftierung. Gefängniszellen bedeuten zeitlich befristet unfreiwillige Isolation. Damit verbundene Überwachungs- und Disziplinierungsmaßnahmen lassen sich unaufwendig und übersichtlich organisieren. Der kontrollierende Blick von außen nach innen ist perfekt eingerichtet, wie der umgekehrte Blick von innen nach außen verwehrt bleibt. Der Eingesperrte, welchem Vergehen auch immer beschuldigt, steht als Einzelner einer juristisch legitimen Autorität von Vielen gegenüber.
Gefängniszellen als Basiseinheiten von Konzentrationslagern kennzeichnet darüber hinaus eine besondere Systematik an Brutalität und Gewalt.
Die einstige Festung und Garnisonstadt Terezin galt seit ihrer Erbauung Ende des 18. Jahrhunderts als vorbildliche militärische Anlage. Kriegsarchitektur also von Anfang an, die von 1941 - 1945 zum jüdischen Ghetto, vor allem aber als Übergangslager für Deportationen nach Auschwitz umgenutzt wurde. Die ebenfalls zum Komplex gehörende Kleine Festung war immer schon Haftanstalt. Nach der nationalsozialistischen Okkupation von Böhmen und Mähren wurde sie zum Gefängnis der Gestapo.
In zwei der Gefängniszellen werden jetzt wechselnde Aussstellungsreihen zur Gegenwartskunst präsentiert.
Für Künstlerinnen und Künstler der heutigen Generation ist dieses Umfeld mit Sicherheit mehr als schwierig und fordernd, denn sie sind nicht nur mit Räumlichkeiten konfrontiert, denen Aussschluß, Folter und Entwürdigung eingeschrieben steht. Sie begegnen zwangsläufig ungesühnter historischer Last.
Dieter Haist, Jahrgang 1943, zeigt in einer so genannten Gemeinschaftszelle der kleinen Festung eine Fotoinstallation. Die Zelle, in der bis zu 600 Inhaftierte zur Liquidation untergebracht waren, besteht aus einem Betonboden, Steinwänden, einem Streifen Oberlicht und ist durch viel Säulen sowie inzwischen fest eingebauten Trennwänden unterteilt. Dieter Haist lebt in Kassel, einer Stadt, die ihrerseits, wenn auch in ganz anderem Maße, von den Folgen des 2. Weltkrieges betroffen wurde, damals durchsetzt von nationalsozialistischer Ideologie, die inzwischen, wie in vielen Teilen Deutschlands, auch hier wieder verschärft zu hören ist.
Nicht unweit der städtischen Peripherie von Kassel liegt das ehemalige Internierungslager Breitenau. Dort hat Dieter Haist zusammen mit Kollegen erfolgreich den Versuch gestartet, durch künstlerische Eingriffe einen Ort des Gedenkens und Nachdenkens zu schaffen.
Erinnerungsarbeit, gerichtet an unser soziales, politisches Gedächtnis ist auch ein Ausgangspunkt für die Installation in Theresienstadt. Insgesamt 36 großformatige Farbfotos (49 x 65 cm), je umrahmt von dunkeln Metallleisten und mit Glas abgedichtet, liegen als kompakte Objekte identischer Größe symmetrisch und regelmäßig angeordnet auf dem Boden der Zelle. Der Betrachter blickt also von oben auf die Arbeiten und nimmt damit die Position des Künstlers ein, die dieser für die Aufnahme wählte. Alle Motive wurden in gleicher Stellung, am gleichen Ort, bei gleicher Ausleuchtung und Untergrund, mit starrer Kamera in strenger Aufsicht festgehalten. Diese absolute Perspektive von oben muß der Betrachter nachvollziehen, mit der einzigen Ausnahme, daß die eigene Körpergröße und Bewegung den Abstand zwischen Blick und Bild zu definieren vermag. Die Fotos zeigen Frauen, Männer, Kinder jeder Generation, jeder gesellschaftlichen Zugehörigkeit: bunt gestreut vermitteln sie einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung. Es werden Menschen vorgestellt, ohne sie zu porträtieren, denn das Wesentliche, Gesicht und Physiognomie sind durch den extremen Blickwinkel der Kamera nicht sichtbar. Zwischen Betrachter und Bild gibt es keinen Augenkontakt, die Kommunikation ist versperrt.
Mit einem schlichten Kunstgriff wird das, was die Tradition des Genres in Malerei und Fotografie konstituierte, nämlich die charakteristische Wiedergabe und damit Persönlichkeit des Porträtierten unterlaufen. Diese Fotos bleiben anonym und stumm. Bei längerem Hinsehen verstärkt sich dieser Effekt: die Körper wirken konturlos und amorph in sich zusammengesackt. Weder tot noch lebendig stehen sie in ihrem Gehäuse, das der Boden aufzuschlicken droht. Individuelles, wenn überhaupt, wird allenfalls im Sinne einer typologischen Studie erkennbar. Einzelbilder, die ausschließlich auf sich selbst verweisen, abgegrenzt von dem Gegenüber und Daneben: Zellensituation.
Dieter Haist kommt eigentlich von der Malerei, hat sich aber dabei immer wieder intensiv mit der Fotografie beschäftigt, ihre Möglichkeiten und Grenzen erprobt. Die Bildserie in Theresienstadt ist das Resultat eines breitangelegten Werkprozesses, der sich mit der fotografischen Darstellung von Menschen beschäftigt. Unmittelbarer Vorläufer ist eine Fotoreihe von Hinterköpfen. Sind hierbei Spekulation über Gesicht und Identität der Modelle noch beabsichtigt, so stellen die Fotos in Theresienstadt eine radikale Weiterentwicklung von Thema und Sujet dar. Bildidee wie Ausführung sind somit von der jetzigen Ausstellung unabhängig. Ihr Arrangement allerdings ist vor Ort und in Reaktion auf Vorgefundenes und dort Empfundenes entstanden. Die Fotos sind stark dokumentarisch angelegt, jedoch nicht in der Suche nach Objektivität, als vielmehr in einer authentischen, recht persönlichen Wahrnehmungsweise. Sie richtet sich als stilles Konzept an den Betrachter, wie der Künstler die eigene Autorenschaft durch die Zwischenschaltung einer Apparatur und der Reproduktionsqualität des Mediums selbst in den Hintergrund stellt. Die Präsentation der Fotos in einem von Geschichte stigmatisierten Raum im Raum ist der Versuch, Substanz und Sprache von Bildern, die in unserem mediatisierten Alltag untergehen, zu reaktivieren, um über die visuelle Botschaft einen Dialog zu eröffnen. Vorsichtig vergegenwärtigt Dieter Haist dabei den Ort des Geschehens, wenn er einen schwarzen, feinen Faden in Augenhöhe entlang der Säulen und Wände der Zelle spannt und damit einen Raum schafft.
Ein imaginäres, nicht greifbares Volumen, das vielleicht Zuversicht und Ausblick heißen kann.
The Floor of Terezin
Doris Krininger
Prison cells are everywhere the same. Reduced to a minimum of space and interior they guarantee the most rigorous execution of public punishment, the imprisonment. Prison cells are temporary involuntary isolation. The resulting control and disciplinary provisions can be easily organized and implemented.The controlling view from outside in is perfectly set up, while the view from inside out is denied. The inmate, accused of whichever delict, is confronted with numerous legal authorities as a single individual.
Prison cells as basic unit in a concentration camp symbolize a special systematic cruelty and violence.
The former fortress and garrison Terezin was known as exemplary military installation since its construction at the end of the 18th century. As “architecture of war”, used from 1941 to 1945 as Jewish ghetto, and predominantly as transition camp for deportations to Ausschwitz. The Small Fortress, which is also part of the entire fortress, was always used as a prison. After the occupation of Bohemia and Moravia by the national socialists, it was used as a prison by the Gestapo.
Two prison cells are now being used to show changing exhibition series of modern art.
For artists of today’s generation this environment is for sure very difficult and demanding, because they are not only confronted with torture and degradation, but they are forced to face an un-popitiated historic burden.
Dieter Haist, born 1943, shows in the so called common confinement cell in the Small Fortress a photo installation. The cell, in which up to 600 prisoners were captured until they were executed, is made of a concrete floor, stone walls, a band of borrowed light and is divided by many columns and fixed partition walls. Dieter Haist lives in Kassel, a city also been effected by the World War II, but in a different manner. At that time it was infiltrated by the national socialistic ideology, which can be heard in many parts of Germany again.
Not too far from the outskirts of Kassel is the former internment camp Breitenau. There Dieter Haist, together with other colleagues, has successfully started an attempt to create a place of commemoration.
Memorial work, addressed to our social and political commemoration is the basis for the installation at Terezin. A total of 36 large formatted color photos (49 x 65 cm), each framed with dark metal and concealed with glass. The compact objects of identical size are set up symmetric and at regular intervals on the floor of the cell. The viewer looks from the top onto the installation and takes the position of the artist, which he took for his object. All motives where taken in the same position, at the same place, with the same illumination as basis with a fixed camera in a strict vertical view. This absolute perspective from above has to be followed by the viewer, with the only exception that the own height and movement may define the distance between view and object. The pictures show men, women, children of every generation, each society class: Randomly representing an average of people. People are being introduced without portraying them, because the fundamental features, the face and the physiognomy are not visible through the extreme ankle on the camera. There is no eye contact between the viewer and the picture, the communication is blocked. With a simple artifice the characteristic reflection, normally a traditional constitute of art and photographic, was undermined. The photos remain anonymous and numb. This effect is emphasized – the bodies appear without contour and amorphous. Neither dead nor alive are they standing in their boxes which seem to be absorbed by the floor.
Individuality, if at all, is visible in the sense of a type of person study. Single pictures that exclusively stand for themselves, separated from the one opposite or next to each other – the situation of a cell.
Dieter Haist has his origin in painting, but has always worked with photographic and tested the possibilities and limitations.
The series Terezin is the result of a widespread work process, which explored the photographic depiction of people. A preceding work is a series of back of heads. There one could speculate about the faces and identities of the models, whereby the photos of Terezin are a radical further development of the theme and subject. The idea as well as the execution is independent from the present exhibition. The arrangement however was a reaction of the place and the emotions resulting thereof. The pictures are documentary, but not seeking objectivity, but more in an authentic, quite personal perception. It is meant as a silent concept for the viewer, as the artist puts his own “being the author” to the background by installing an apparatus in between and with the quality of the reproduction of the media. The presentation of the photos in a historically stigmatized room in the room is the attempt to reactivate substance and language of pictures, with the intention to open a dialog, which would otherwise be lost in our daily media routine.
Cautiously Dieter Haist brings the place and event to mind by tightening at eye level a thin black thread along the columns and, thereby creating a room.
A imaginary, impalpable volume, which might be called “faith and prospect”.
Der Boden von Terezin
Doris Krininger
Gefängniszellen funktionieren überall gleich. Reduziert auf ein Minimum an Raum und Ausstattung garantieren sie den schärfsten Vollzug öffentlicher Strafpraxis, die Inhaftierung. Gefängniszellen bedeuten zeitlich befristet unfreiwillige Isolation. Damit verbundene Überwachungs- und Disziplinierungsmaßnahmen lassen sich unaufwendig und übersichtlich organisieren. Der kontrollierende Blick von außen nach innen ist perfekt eingerichtet, wie der umgekehrte Blick von innen nach außen verwehrt bleibt. Der Eingesperrte, welchem Vergehen auch immer beschuldigt, steht als Einzelner einer juristisch legitimen Autorität von Vielen gegenüber.
Gefängniszellen als Basiseinheiten von Konzentrationslagern kennzeichnet darüber hinaus eine besondere Systematik an Brutalität und Gewalt.
Die einstige Festung und Garnisonstadt Terezin galt seit ihrer Erbauung Ende des 18. Jahrhunderts als vorbildliche militärische Anlage. Kriegsarchitektur also von Anfang an, die von 1941 - 1945 zum jüdischen Ghetto, vor allem aber als Übergangslager für Deportationen nach Auschwitz umgenutzt wurde. Die ebenfalls zum Komplex gehörende Kleine Festung war immer schon Haftanstalt. Nach der nationalsozialistischen Okkupation von Böhmen und Mähren wurde sie zum Gefängnis der Gestapo.
In zwei der Gefängniszellen werden jetzt wechselnde Aussstellungsreihen zur Gegenwartskunst präsentiert.
Für Künstlerinnen und Künstler der heutigen Generation ist dieses Umfeld mit Sicherheit mehr als schwierig und fordernd, denn sie sind nicht nur mit Räumlichkeiten konfrontiert, denen Aussschluß, Folter und Entwürdigung eingeschrieben steht. Sie begegnen zwangsläufig ungesühnter historischer Last.
Dieter Haist, Jahrgang 1943, zeigt in einer so genannten Gemeinschaftszelle der kleinen Festung eine Fotoinstallation. Die Zelle, in der bis zu 600 Inhaftierte zur Liquidation untergebracht waren, besteht aus einem Betonboden, Steinwänden, einem Streifen Oberlicht und ist durch viel Säulen sowie inzwischen fest eingebauten Trennwänden unterteilt. Dieter Haist lebt in Kassel, einer Stadt, die ihrerseits, wenn auch in ganz anderem Maße, von den Folgen des 2. Weltkrieges betroffen wurde, damals durchsetzt von nationalsozialistischer Ideologie, die inzwischen, wie in vielen Teilen Deutschlands, auch hier wieder verschärft zu hören ist.
Nicht unweit der städtischen Peripherie von Kassel liegt das ehemalige Internierungslager Breitenau. Dort hat Dieter Haist zusammen mit Kollegen erfolgreich den Versuch gestartet, durch künstlerische Eingriffe einen Ort des Gedenkens und Nachdenkens zu schaffen.
Erinnerungsarbeit, gerichtet an unser soziales, politisches Gedächtnis ist auch ein Ausgangspunkt für die Installation in Theresienstadt. Insgesamt 36 großformatige Farbfotos (49 x 65 cm), je umrahmt von dunkeln Metallleisten und mit Glas abgedichtet, liegen als kompakte Objekte identischer Größe symmetrisch und regelmäßig angeordnet auf dem Boden der Zelle. Der Betrachter blickt also von oben auf die Arbeiten und nimmt damit die Position des Künstlers ein, die dieser für die Aufnahme wählte. Alle Motive wurden in gleicher Stellung, am gleichen Ort, bei gleicher Ausleuchtung und Untergrund, mit starrer Kamera in strenger Aufsicht festgehalten. Diese absolute Perspektive von oben muß der Betrachter nachvollziehen, mit der einzigen Ausnahme, daß die eigene Körpergröße und Bewegung den Abstand zwischen Blick und Bild zu definieren vermag. Die Fotos zeigen Frauen, Männer, Kinder jeder Generation, jeder gesellschaftlichen Zugehörigkeit: bunt gestreut vermitteln sie einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung. Es werden Menschen vorgestellt, ohne sie zu porträtieren, denn das Wesentliche, Gesicht und Physiognomie sind durch den extremen Blickwinkel der Kamera nicht sichtbar. Zwischen Betrachter und Bild gibt es keinen Augenkontakt, die Kommunikation ist versperrt.
Mit einem schlichten Kunstgriff wird das, was die Tradition des Genres in Malerei und Fotografie konstituierte, nämlich die charakteristische Wiedergabe und damit Persönlichkeit des Porträtierten unterlaufen. Diese Fotos bleiben anonym und stumm. Bei längerem Hinsehen verstärkt sich dieser Effekt: die Körper wirken konturlos und amorph in sich zusammengesackt. Weder tot noch lebendig stehen sie in ihrem Gehäuse, das der Boden aufzuschlicken droht. Individuelles, wenn überhaupt, wird allenfalls im Sinne einer typologischen Studie erkennbar. Einzelbilder, die ausschließlich auf sich selbst verweisen, abgegrenzt von dem Gegenüber und Daneben: Zellensituation.
Dieter Haist kommt eigentlich von der Malerei, hat sich aber dabei immer wieder intensiv mit der Fotografie beschäftigt, ihre Möglichkeiten und Grenzen erprobt. Die Bildserie in Theresienstadt ist das Resultat eines breitangelegten Werkprozesses, der sich mit der fotografischen Darstellung von Menschen beschäftigt. Unmittelbarer Vorläufer ist eine Fotoreihe von Hinterköpfen. Sind hierbei Spekulation über Gesicht und Identität der Modelle noch beabsichtigt, so stellen die Fotos in Theresienstadt eine radikale Weiterentwicklung von Thema und Sujet dar. Bildidee wie Ausführung sind somit von der jetzigen Ausstellung unabhängig. Ihr Arrangement allerdings ist vor Ort und in Reaktion auf Vorgefundenes und dort Empfundenes entstanden. Die Fotos sind stark dokumentarisch angelegt, jedoch nicht in der Suche nach Objektivität, als vielmehr in einer authentischen, recht persönlichen Wahrnehmungsweise. Sie richtet sich als stilles Konzept an den Betrachter, wie der Künstler die eigene Autorenschaft durch die Zwischenschaltung einer Apparatur und der Reproduktionsqualität des Mediums selbst in den Hintergrund stellt. Die Präsentation der Fotos in einem von Geschichte stigmatisierten Raum im Raum ist der Versuch, Substanz und Sprache von Bildern, die in unserem mediatisierten Alltag untergehen, zu reaktivieren, um über die visuelle Botschaft einen Dialog zu eröffnen. Vorsichtig vergegenwärtigt Dieter Haist dabei den Ort des Geschehens, wenn er einen schwarzen, feinen Faden in Augenhöhe entlang der Säulen und Wände der Zelle spannt und damit einen Raum schafft.
Ein imaginäres, nicht greifbares Volumen, das vielleicht Zuversicht und Ausblick heißen kann.
The Floor of Terezin
Doris Krininger
Prison cells are everywhere the same. Reduced to a minimum of space and interior they guarantee the most rigorous execution of public punishment, the imprisonment. Prison cells are temporary involuntary isolation. The resulting control and disciplinary provisions can be easily organized and implemented.The controlling view from outside in is perfectly set up, while the view from inside out is denied. The inmate, accused of whichever delict, is confronted with numerous legal authorities as a single individual.
Prison cells as basic unit in a concentration camp symbolize a special systematic cruelty and violence.
The former fortress and garrison Terezin was known as exemplary military installation since its construction at the end of the 18th century. As “architecture of war”, used from 1941 to 1945 as Jewish ghetto, and predominantly as transition camp for deportations to Ausschwitz. The Small Fortress, which is also part of the entire fortress, was always used as a prison. After the occupation of Bohemia and Moravia by the national socialists, it was used as a prison by the Gestapo.
Two prison cells are now being used to show changing exhibition series of modern art.
For artists of today’s generation this environment is for sure very difficult and demanding, because they are not only confronted with torture and degradation, but they are forced to face an un-popitiated historic burden.
Dieter Haist, born 1943, shows in the so called common confinement cell in the Small Fortress a photo installation. The cell, in which up to 600 prisoners were captured until they were executed, is made of a concrete floor, stone walls, a band of borrowed light and is divided by many columns and fixed partition walls. Dieter Haist lives in Kassel, a city also been effected by the World War II, but in a different manner. At that time it was infiltrated by the national socialistic ideology, which can be heard in many parts of Germany again.
Not too far from the outskirts of Kassel is the former internment camp Breitenau. There Dieter Haist, together with other colleagues, has successfully started an attempt to create a place of commemoration.
Memorial work, addressed to our social and political commemoration is the basis for the installation at Terezin. A total of 36 large formatted color photos (49 x 65 cm), each framed with dark metal and concealed with glass. The compact objects of identical size are set up symmetric and at regular intervals on the floor of the cell. The viewer looks from the top onto the installation and takes the position of the artist, which he took for his object. All motives where taken in the same position, at the same place, with the same illumination as basis with a fixed camera in a strict vertical view. This absolute perspective from above has to be followed by the viewer, with the only exception that the own height and movement may define the distance between view and object. The pictures show men, women, children of every generation, each society class: Randomly representing an average of people. People are being introduced without portraying them, because the fundamental features, the face and the physiognomy are not visible through the extreme ankle on the camera. There is no eye contact between the viewer and the picture, the communication is blocked. With a simple artifice the characteristic reflection, normally a traditional constitute of art and photographic, was undermined. The photos remain anonymous and numb. This effect is emphasized – the bodies appear without contour and amorphous. Neither dead nor alive are they standing in their boxes which seem to be absorbed by the floor.
Individuality, if at all, is visible in the sense of a type of person study. Single pictures that exclusively stand for themselves, separated from the one opposite or next to each other – the situation of a cell.
Dieter Haist has his origin in painting, but has always worked with photographic and tested the possibilities and limitations.
The series Terezin is the result of a widespread work process, which explored the photographic depiction of people. A preceding work is a series of back of heads. There one could speculate about the faces and identities of the models, whereby the photos of Terezin are a radical further development of the theme and subject. The idea as well as the execution is independent from the present exhibition. The arrangement however was a reaction of the place and the emotions resulting thereof. The pictures are documentary, but not seeking objectivity, but more in an authentic, quite personal perception. It is meant as a silent concept for the viewer, as the artist puts his own “being the author” to the background by installing an apparatus in between and with the quality of the reproduction of the media. The presentation of the photos in a historically stigmatized room in the room is the attempt to reactivate substance and language of pictures, with the intention to open a dialog, which would otherwise be lost in our daily media routine.
Cautiously Dieter Haist brings the place and event to mind by tightening at eye level a thin black thread along the columns and, thereby creating a room.
A imaginary, impalpable volume, which might be called “faith and prospect”.